Sa, 22.03.2025
Mi, 02.04.2025
Do, 03.04.2025
Fr, 04.04.2025
Sa, 05.04.2025
28.02.2025
Zeitgemäßes Nebeneinander aus analogen und digitalen Strukturen
Der Landkreis Traunstein hat am Chiemgau-Gymnasium in den vergangenen zwei Jahren in allen Klassenräumen die analogen Kreidetafeln durch digitale Tafeln ersetzt. In Kombination mit dem flächendeckenden WLAN, den Dokumentenkameras sowie den eigenen Geräten für Lehrkräfte und Schülerinnen bzw. Schüler ab der 8. Klasse ist die Ausstattung der Schule absolut auf der Höhe der Zeit. Positiver Nebeneffekt: Die digitalen Tafeln haben einen geringeren Stromverbrauch als die vorher installierte Kombination aus Beamer, Receiver und PC.
Was ist eigentlich eine digitale Tafel?
Eine digitale Tafel ist eine Art Riesenbildschirm mit Touch-Funktion wie auf einem Smartphone oder Tablet. Man kann darauf genauso per Hand schreiben wie auf Kreidetafeln, mit dem Unterschied, dass man zwischen verschiedenen Seiten blättern und zahlreiche digitale Hilfsmittel nutzen kann. Das funktioniert mit speziellen Stiften ebenso gut wie mit dem Finger.
Der Bildschirm ist aber auch Projektionsfläche für Inhalte aus allen möglichen Quellen, z.B. Lehrer-Tablet, Schüler-Tablet oder Dokumentenkamera. Und das Praktische dabei: Egal, was gerade auf der Tafel zu sehen ist, sei es eine Schulbuchseite, ein Schülerheft, eine Präsentation der Lehrkraft oder das Ergebnis einer Partnerarbeit auf Schüler-Tablets: Man kann immer Markierungen vornehmen oder handschriftlich Notizen ergänzen. Natürlich sind auch die auf der Tafel zur Verfügung stehenden Apps sehr praktisch, sei es YouTube, Google Maps oder ein Browser für die Recherche im Internet.
Geht es nun am ChG nur noch digital zu?
Wie im Alltag und im Berufsleben gehen auch an der Schule analoge und digitale Arbeitstechniken Hand in Hand. Dabei ist die Digitalisierung kein Selbstzweck. Der Grad der Digitalisierung ist von Fach zu Fach und von Schüler/in zu Schüler/in unterschiedlich. Bis zur 7. Klasse haben die Schülerinnen und Schüler keine eigenen Geräte, sie führen in allen Fächern Hefte. Ab der 8. Klasse können sie dann selbst entscheiden, ob sie ein digitales oder ein herkömmliches Heft führen. Natürlich gibt es Unterrichtsstunden, in denen man am ChG gar nicht oder nur teilweise mit dem Tablet arbeitet. Die Handschrift bleibt ohnehin zentral: Auch in den digitalen Heften wird in der Regel mit einem digitalen Stift geschrieben. Weiteres Informationen zum sog. hybriden Ansatz, also der Mischung aus analog und digital am ChG gibt es unter „Schulprofil“ – „Tablet-Konzept“.
Übrigens gibt es am ChG in allen Räumen analoge Whiteboards als zusätzliche Tafeln. Dafür verwendet die Schule Stifte ohne Lösungsmittel mit austauschbaren Minen sowie Wischer mit Microfasertüchern, die regelmäßig getauscht und in einer herkömmlichen Waschmaschine gewaschen werden.
Und woher kommt das viele Geld für eine solche Maßnahme – Es geht ja immerhin um eine mittlere sechsstellige Summe?
Die digitalen Tafeln wurden überwiegend aus Bundes- und Landesmitteln aus dem Digitalpakt finanziert. Verantwortlich für die Projektierung, Beschaffung und Installation der Tafeln war der IT-Service der Chiemgau GmbH für Schulen. Im Zuge der Installation hat der Landkreis Traunstein jedoch auch sonst tief in die Tasche gegriffen und Böden und Wände in den Unterrichtsräumen renoviert.
Zudem hat der Landkreis im Rahmen des „Traunsteiner Modells“, das er im Zuge der dringend notwendigen Ausstattung mit digitalen Geräten während der Corona-Pandemie entwickelt hatte, in den vergangenen Jahren alle Schülerinnen und Schüler am ChG ab der 8. Klasse mit Tablets ausgestattet. Ein solches Gerät kostet mit Zubehör rund 500 Euro. Waren das bisher Leihgeräte, bekommen die neuen 8. Klassen ab diesem Schuljahr in einer in Bayern einzigartigen Kombination dieses Modells mit dem Programm „Digitale Schule der Zukunft“ die Geräte „geschenkt“, wobei der Landkreis zu den 350 Euro Förderung des Freistaats noch 150 Euro drauflegt.